In den Wirren um die Demonstrationen in Ägypten fiel heute eine Meldung auf, dass wegen den vielen Plünderungen und Demolierungen eine Menschenkette aus Demonstrierenden das ägyptische Museum für antike Kunst (oft nur als ägyptisches Museum abgekürzt) schützte. Das ägyptische Museum ist ohne jeden Zweifel eines der bedeutetsten Museen der Welt und beherbergt an die 120’000 Exponate aus der alt-ägyptischen Geschichte.
Es ist damit ein Zeitzeuge für die ganze Menschheit und bedarf deren besonderen Schutz. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere, wie es in Kabul oder Baghdad vorging, als bedeutende Teile der nationalen Museen in den von den westlichen Ländern (UDSSR, USA, u.a.) initiierten Kriegswirren gestohlen wurden. Afghanistans Museen sind vermutlich unwiederbringlich verloren und wer die Sammulungen über die dortigen buddhistische Kunst kannte, weiss was dort verloren ging.
Zurück nach Kairo, jetzt ist es weder der Westen, noch die ägyptischen Sicherheitskräfte, sondern das Volk, welches sich mit ihrem nackten Leben schützend vor das Museum stellt. Das sind die zivilen Kräfte, die es zu erwähnen und zu fördern gilt. Die Erkenntniss, dass Ägypten über diese zivilen Kräfte verfügt und dass diese auch bereit sind in schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernehmen.